Beschreibung
Die Gelbe Eierpflaume (Prunus domestica) wurde um 1800 auf dem Gut von M. Filliand in Coligny, Depetin, Frankreich, als Zufallssämling aufgefunden. Sie fand über die im französischen Oullins/Lyon ansässige Baumschule Massot letztendlich europaweite Verbreitung. Daher auch ihr Beiname Reineclaude d’Oullins bzw. seine dt. Entsprechung Oullins Reneklode (Prunus domestica subsp. italica). Darüber hinaus sind die Beinamen Massot, Reine Claude précoce und Fausse Reine Claude weithin bekannt. Um 1860 wird das Edelobst dann auch in Deutschland verbreitet und wird noch heute landesweit angebaut.
Übrigens beschreibt der Begriff Reneklode eine Unterart der Pflaume. Die dt. Entsprechung lautet Edel-Pflaume. Ihren ehrvollen Namen verdanken die Früchte der französischen Königin Claudia („Reine Claude“). Sie war die Tochter Königs Ludwig XII. und seiner Gemahlin Franz I. von Frankreich (1515 bis 1547) dem sie acht Kinder schenkte. Die hohe Fruchtbarkeit des Pflaumenbaums, der der Überlieferung nach über Armenien und Italien am französischen Königshof eingeführt wurde, wurde ihr zu Ehren Reine Claude / Reineclaude genannt. Im dt. Sprachraum wurde durch Lautwandlung daraus Reneklode bzw. im süddt. Raum spricht man von Ringlotten.
Der Kleinbaum ist robust und reichtragend – Oullins Reneklode
Der robuste und ertragreiche Pflaumenbaum weist einen starken, aufrechten und sparrigen Wuchs auf. Seine lockere Baumkrone prägt sich groß und breitkugelig aus. Der mittelgroße Baum Gelbe Eierpflaume erreicht eine Wuchshöhe von 5 bis max. 10 Metern bei einer Breite von bis zu 6,5 Meter. Ihr Garten sollte also nicht zu klein sein, wenn Sie dieses Obstgehölz pflanzen. Die Gelbe Eierpflaume ist ein sommergrüner Baum der eiförmiges, mittelgrünes Laub ausprägt und der von März bis April kleine, fromschöne weiße Blüten gedeihen lässt. Die Sorte kommt früh in Ertrag und bringt dann hohe, wenn auch nicht immer regelmäßige Ernten.
Renekloden sind etwas anspruchsvoller als Pflaumen- und Zwetschgenbäume. Neben einem sonnigen und warmen Standort sollte dieser auch windgeschützt sein. Um eine sehr ertragreiche Ernte ab Ende Juli erzielen zu können, sollte der Boden für diese Pflanzen durchlässig, humos, frisch und nährstoffreich sein.
Die Gelbe Eierpflaume benötigt im übrigen keinen Bestäuber, sondern ist selbstfruchtbar. Der Obstbaum dient aber seinerseits als guter Pollenspender bei der Befruchtung anderer Renekloden, wie bspw. der Althanns Reneklode.
Die großen rundlichen bis eiförmigen Pflaumenfrüchte besitzen bei Reife eine gelbe Haut, die der Frucht von Gelbe Eierpflaume eine leicht säuerliche Note verleiht. Ihr hellgelbes, saftiges Fruchtfleisch ist sehr süß und wohlschmeckend, der Stein löst sich relativ leicht. Den intensivsten Genuss erfährt man beim Verzehr frischer reifer Früchte. Gut gekühlt kann die Gelbe Eierpflaume auch einige Zeit aufbewahrt werden.
Ihre sehr frische Süsse macht sie zu einem idealen Tafelobst. Sie können die Früchte aber auch ganz wunderbar in Kuchen, Konfitüren oder Desserts oder auch als Mus nutzen. Außerdem eignet sich die edle Oullins Reneklode auch zum Einfrieren, Entsaften oder Trocknen. In Frankreich bilden Renekloden im Allgemeinen, aber gerade auch die Gelbe Eierpflaume, die Basis des bekannten Obstbrands Prunelle. Der Zuckergehalt des Obsts liegt bei guten 17,5 % (70 – 75° Öchsle).
Die Reneklode erzielt ihre Pflück- und Genussreife ab Ende Juli, im Norden etwa ab Mitte August.