Beschreibung
Die Kaiserbirne mit dem Eichenblatt galt bei uns lange Zeit als verschollen bzw. ausgestorben, doch sie wurde zufällig wiederentdeckt.
Die Kaiserbirne mit dem Eichenblatt wird nach derzeitigem Wissensstand erstmals im Jahre 1786 von dem Botaniker Duhamel erwähnt. Sie war bis Anfang der 2000er Jahre Pomologen zwar bekannt, sie galt bei uns aber als ausgestorben oder verschollen. Nach Lucas, einem bekannten Pomologen und Botaniker, war ihr Verbreitungsgebiet bis zum 18. und 19. Jahrhundert vornehmlich die Gegend um Stuttgart und Ludwigsburg, Bad Dürkheim und bis in den Nordwesten Deutschlands hinein. Auch im Gebiet um Hamburg und in Norddeutschland soll sie eine gewisse Verbreitung gehabt haben.
Es bestand bei vielen Menschen, die diese Sorte aus jahrhundertealten Schriften und von historischen Zeichnungen und Kupferstichen kannten, ein besonderes Verlangen nach dieser uralten Birnensorte, denn ihr Wuchs und ihre an Eichenblätter erinnernde Belaubung machten diese Obstbaumschönheit zu einer einmaligen Attraktion. Und tatsächlich: Im Jahre 2002 fand der elsässische „Birnenpfarrer“ P. Winninger diese Birnen-Sorte in Frankreich wieder – die Fachwelt war begeistert.
Kaiserbirne mit dem Eichenblatt – feine Birne mit guter Lagerfähigkeit
Neben ihrer auffälligen Blattgestalt weist diese historische Birnensorte weitere Eigenschaften auf, die sie einmalig macht: Ihre Früchte sind länger lagerfähig als die meisten Äpfel. So schreibt der Botaniker J.P. Mayer im Jahre 1801, sie sei bis „April und Mai“ lagerfähig, doch hält sie unter optimalen Bedingungen bis zu einem Jahr.
Die mittelgroßen Früchte der Kaiserbirne haben bei Reife eine grünlichgelbe Schale, zahlreiche Punkte und eine typische dickbauchige Birnenform. Die schmackhaften halbschmelzenden süßen Früchte können Sie bei Reife frisch verzehren, sind aber auch zur Verarbeitung gut geeignet. Sie sind dann saftig und würzig. In historischen Obstbüchern wird sogar von einer Genussreife im April berichtet.
Der Birnbaum zeigt die typische Birnbaumform, ein kräftiger pyramidaler Wuchs. Sie können die Früchte Ende Oktober, vor den ersten Frösten, ernten.