Beschreibung
Mohrenkirsche (ursprünglich so in der Pfalz benannt und heute am gebräuchlichsten), erstmals als Frühe Landele pomologisch beschrieben, sind für diese alte und sehr ertragreiche Süßkirschsorte eine Vielzahl von Namen in Gebrauch. Mann kennt sie als: Landele (in Baden), Zipfelbachperle (Baden-Württemberg), Freinsheimer Schwarzkirsche (Pfalz), Schwarzer Falter (Hessen), Westhofener Schwarze (Elsass), Poppeldorfer Schwarze (Rheinland), Geisenheimer Schwarze (Obstinstitut Geisenheim), Schwarze von Chavannes (Schweiz), Kritzendorfer Einsiedelkirsche (Österreich), Kritzendorfer Einsiedler (Österreich) sowie wie unter weiteren Bezeichnungen ohne dass diese regional eindeutig zuordenbar sind: Schwarze Lederkirsche, Faltenkirsche, Landolin, Rheinische Schwarze, Malchener Langstiel und als Bergkirsche.
Woher die Mohrenkirsche ursprünglich stammt lässt sich heute nicht mehr sagen. Aber klar ist, die Sorte muss bereits sehr alt sein, da noch heute Kirschbäume der Sorte exisitieren, die fast 200 Jahre alt sein sollen.
Die pechschwarzen mittelgroßen Kirschen zeigen eine herzförmig zugespitzte Form und verfügen über einen ausgezeichneten Geschmack. Die halbfesten kurzstieligen Kirschen der Frühe Landele haben einen dunklen Saft der enorm färbt, sind würzig und erinneren an ein Wildkirscharoma. Um diesen sehr aromatischen Geschmack voll ausprägen zu können benötigt der Kirschbaum einen sonnigen und warmen Standort und idealerweise schönes Sommerwetter beim Reifen. Dann erzielt die Mohrenkirsche bei Vollreife ihr hervorragendes, kräftiges Aroma flankiert von einer schweren Süße und einer leichten Bittermandelnote.
Mohrenkirsche – widerstandsfähiger Kirschbaum mit regelmäßig guten Ernten
Der urwüchisge Landschaftsbaum ist robust und in seinem Wuchs sehr steil aufstrebend. Er ist stark wachsend und ein echter Massenträger! Der Baum bildet eine große hochkugelige Baumkrone aus und ist auch für etwas rauere Lagen geeignet, sollte dann aber windgeschützt stehen.
Der Baum bildet regelmäßig viel junges Fruchtholz. Es ist daher anzuraten die Baumkrone regelmäßig durch einen Schnitt auszudünnen. Im Holz ist der Kirschbaum gegen Krankheiten widerstandsfähig.
Hinsichtlich des Bodens stellt der Baum überhaupt keine Ansprüche. Er wächst sowohl auf sandigen als auch auf lehmigen Böden noch immer gut, ein normaler Gartenboden ist also bereits bestens geeignet für diesen Kirschbaum.
Ihre Reife erfährt die Mohrenkirsche in der 2. bis 3. Kirschwoche. Die Frühsorte wird daher auch noch nicht von der Kirschfruchtfliege befallen.
Die Kirschen eignen sich für alle Verarbeitungszwecke. Ob für Marmeladen und Kompott, ob als Trockenfrucht oder auch zum Brennen, die Mohrenkirsche ist zu allem bestens geeignet.