Beschreibung
Deutsche Mispel (Mespilus germanica), auch bekannt als Echte Mispel, Mispelche, Aschperln, Hespelein, Dürgen, Mespele, Mespelen, Mispele, Nespel, Asperl, Espel, Hespel, Dörrlitze, Dürrlitze, Hundsärsch (volkstümlich) und in der Innerschweiz als Näschpli.
Die Deutsche Mispel / Echte Mispel wächst baumartig als mehrstämmiger Strauch oder als sommergrüner Baum mit oft krummem Stamm und breiter Krone. Der Obstbaum der zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) zählt, trägt essbare Früchte.
Ihre sehr frühe Kultivierung ist ursächlich dafür, dass sich das natürliche Verbreitungsgebiet der Mispel heute nicht mehr eindeutig bestimmen lässt. Man nimmt jedoch an, dass sie aus Westasien oder Südeuropa stammt. Fossilfunde zeigen an, dass die Mispel im Kaukasus bereits vor Jahrmillionen (Tertiär) existierte. Dieses bedeutende Obst des Mittelalters war eine beinahe in Vergessenheit geratene Frucht, die heute jedoch wieder häufiger angebaut wird.
Traditionsreicher Obstbaum erlebt seine Renaissance
Die Deutche Mispel gedeiht am besten in der gemäßigten Florenzone und unter submediterranen Klimabedingungen. Der Baum stellt sonst kaum Ansprüche an seinen Standort, obgleich stark kalkreiche Böden bevorzugt werden. Als für das Wachstum gut geeignete Temperaturen gelten 18 bis 20 °C, sie ist also durchaus wärmebedürftig. Die Dörrlitze besitzt darüber hinaus eine gute Winterfrosthärte von bis zu −20 °C.
Die veredelte Echte Mispel erzielt Wuchshöhen von 3 bis maximal 5 Metern. Der Tiefwurzler mit seinem oft bizarren Erscheinungsbild eigent sich gut für trockene und lockere Böden. Die Mispel bevorzugt vollsonnige bis halbschattige Standorte in idealerweise windgeschützten Lagen.
Die bis zu 5 cm großen weißen Blüten sind in Einzelstellung am Ende der Triebe, so dass von einem regelmäßigen Schnitt generell abzusehen ist. Die Echte Mispel Blüte ähnelt der Apfelblüte, die aber viel kleiner ist als bei der Deutschen Mispel. Schnittmaßnahmen sind bei diesem Obstgehölz nicht notwendig. Da sich seine großen weißen Blüten erst spät im Mai nach den Spätfrösten zeigen, können Sie bei der Mispel mit einem regelmäßigen Ertrag rechnen. Die attraktiven und unproblematischen Gartenbäume sind ausgezeichnete Bienenweiden und selbstbefruchtend.
Leckere Früchte ab dem ersten Frost
Die Früchte unserer Kulturform zeigen sich deutlich größer, als bei den Wildvorkommen der Echte Mispel. Erzielt die Wildform nur eine maximale Größe von bis zu 3 cm, erzielt unsere veredelte Variante Größen von bis zu 7 cm. Die Deutsche Mispel ist dann goldbraun, rundlich und rauh mit einem sehr großen offenem Kelch flankiert von langen Kelchblättern.
Das Fruchtfleisch der Mispel ist grüngelblich und schimmert zum Kerngehäuse hin in zartem rosa. Wie Sie das möglicherweise von der Hagebutte oder der Schlehe bereits kennen, braucht auch die Echte Mispel die Frosteinwirkung, um weich und süß verkostet werden zu können. Dieser Vorgang kann selbstverständlich auch in einer Gefriertruhe simuliert werden. Nach 10-12 Stunden erzielen Sie auch dann eine Genussreife. Wer mehr Zeit mitbringt kann die Früchte auch etwa 20 Tage lagern, damit sie weich und essbar werden.
Meist wird aus den Dörrlitzen Gelee oder Marmelade hergestellt, aber auch Saft und Likör werden aus den Früchten gewonnen. Sie können die Früchte aber auch in Zucker, Wein und Butter dämpfen oder daraus Zucker-Essig-Früchte kreieren – eie besonders edle Beilage zum Braten.
Echte Mispel Fruchtreife etwa ab Oktober.