Beschreibung
Die Birne Graf Moltke (Pyrus communis) stammt aus Dänemark, wo sie um 1857 auf dessen größter Insel Seeland entdeckt wurde.
Es ist dem Gärtner Hrn. Gathen des Guts Thurebyholm der Familie Moltke zu verdanken, dass wir uns heute an der Herbstbirne Graf Moltke erfreuen können. Gathen fand den sehr verwilderten Mutterbaum in einem Wäldchen in der Umgebung des großzügigen Lustgartens des Anwesen. Ihm waren einige der Birnen die im Dickicht in der Nähe lagen aufgefallen. Nach deren positver optischen Prüfung befand er die Birne auch noch als sehr wohlschmeckenden. Kurzerhand ließ er den Birnbaum von dem das Obst gefallen waren ausgraben und ihn in den hofeigenen Obstgarten umpflanzen. Das Obstgehölz soll sogar leicht bedornt gewesen sein, was einen Einfluß der Wildbirne (auch als Holzbirne bekannt) in der näheren Verwandtschaft möglich macht.
Die Frucht wurde zunächst als A.W.Moltke benannt nach dem Besitzer des Gutes, dem Lehnsgrafen Adam Wilhelm Moltke 3. Graf zu Bregentved. Wegen seiner überragenden Verdienste für Dänemark – Adam Wilhelm Moltke war der erste demokratisch gewählte Premierminister Dänemarks (1848 bis 1852) – wurde ihm zu Ehren der Apfel bald in Graf Moltke umbenannt. Nur selten wird auch von Moltke´s Birne gesprochen.
Graf Moltke – Ihr anspruchsloser Obstadel für Ihren Garten
Bei der sehr edlen Tafelbirne handelt es sich um eine bauchige Frucht, die groß bis sehr groß wird und deren Form nur leicht zugespitzt zum Stil verläuft. Charakteristisch ist die stets unebene Oberfläche der Birne. Das rauhschalige Obst zeigt eine feine zimtbraune Schalenberostung mit grünlichem Gelbton und einer weich orange-golden gefärbten Sonnenseite. Das sehr saftige Fruchtfleisch ist schmelzend und doch fest, außerdem sehr süß, fein weinsäuerlich und äußerst aromatisch mit einer leichten Zimtnote im Geschmack.
Die Liebhabersorte Graf Moltke ist bei allen wegen ihrer Robustheit sehr geschätzt. Der wüchsige Baum ist reich tragend und ist in Bezug auf die Bodenbeschaffenheit nicht wählerisch, sondern anpassungsfähig. Dieser Birnaum ist auch für höhere Lagen gut geignet und ist bestens ans norddeutsche Klima und an die Küstenwitterung angepasst.
Graf Moltke blüht verhältnismäßig spät, ist dementsprechend auch nur wenig spätfrostgefährdet. Seine Blüte lockt Bienen, Hummeln und andere Insekten in Ihren Frühlingsgarten. Seine Blätter sind mittelgross, elliptisch und nur leicht gezähnt. Im Herbst erstrahlt sein Laub in intensivem Orangegelb.
Auch der weniger ambitionierte Gärtner wird mit dem tollen und pflegeleichten Obstbaum Graf Moltke seine wahre Freude haben. Der Birnbaum ist gut schnittverträglich. Die Sorte ist aber nur ein durchschnittlicher Pollenspender zur Befruchtung anderer Sorten.
- Reifezeit: Oktober bis November
- Ihre Haltbarkeit: November bis Dezember
