Beschreibung
Die Birne Gute Luise von Avranches (Pyrus communis) zählt zu den bekanntesten und beliebtesten Tafelbirnen Europas. Sie wurde um 1778 vom Edelmann M. de Longueval in Avranches / Normandie, FR aus Samen gezogen und nach seiner Frau benannt. Daher findet man die Sorte bis heute auch unter den Bezeichnungen wie Bonne Louise d’Avranches oder Bonne de Longueval. Aufgrund der hervorragenden Fruchtgüte bis heute eine beliebte Herbsttafelbirne für den Hausgarten.
Die Früchte sind mittelgroß bis groß und haben eine länglich-eiförmige, typische Birnenform. Ihre glatte Schale ist zunächst grünlich-gelb in der Grundfarbe, färbt sich zur Reife strohgelb und zeigt sonnenseits eine lebhafte, braunrote oder verwaschen rote Tönung. Feine Punkte und ein glatter, geschmeidiger Schalenaufbau sind sortentypisch. Das Fruchtfleisch ist gelblichweiß, sehr saftig und besitzt einen süßen, angenehm würzigen Geschmack mit einer feinen weinsäuerlichen Note. Dadurch wirkt die Birne frisch und ausgewogen. Die Früchte reifen Anfang bis Mitte September, erreichen ihre Genussreife jedoch häufig erst gegen Ende September. Sie bleiben im guten Lager bis Januar haltbar und eignen sich somit ganz hervorragend als Lagerbirne.
Die Gute Luise Birne ist vielseitig nutzbar. Sie schmeckt frisch vom Baum, eignet sich aber ebenso für Kuchen, Obstsalat, Kompott, Saft oder zum Einmachen. Auch gedörrt bleibt ihr Aroma sehr gut erhalten. Damit ist sie eine ausgezeichnete Tafelbirne, die im Haushalt viele Möglichkeiten schenkt.
Anspruchslos, reichtragend und sehr lagerfähiges Obst
Der Baum Gute Luise wächst mittelstark bis stark und bildet eine schmale, hochpyramidale Krone mit schräg bis steil aufstrebenden Ästen – sicher eine der schönsten Baumkronen überhaupt. Er verzweigt sich dicht und zeigt bereits in der Jugend ein kräftiges Wachstum. Die Laubblätter sind eiförmig bis elliptisch, ledrig und dunkelgrün, im Herbst färben sie sich gelb bis orangerot. Der Birnbaum trägt früh, regelmäßig und reichlich. Nach 15 bis 20 Jahren ist eine Verjüngung sinnvoll, da die Sorte eine hohe Fruchtbarkeit besitzt. Die Früchte sind zudem windfest und halten sich gut am Baum.
Die Blüte erscheint im April und Mai. Sie ist einfach, weiß und mittelfrüh. Die Sorte bildet guten Pollen und trägt zuverlässig, kann jedoch durch Fremdbefruchter wie Köstliche aus Charneux, Conference, Madame Verte, Vereinsdechantsbirne oder auch Clapps Liebling zusätzliche Ertragssicherheit gewinnen.
Der Standortanspruch ist gering. Die Gute Luise gedeiht auf normalem, lockerem Gartenboden, bevorzugt aber nährstoffreiche, frische bis feuchte Lagen. Sie wächst in Sonne oder Halbschatten und toleriert auch mittlere Höhenlagen, sowie auch das norddt. Klima. Lediglich sehr trockene oder extrem feuchte Böden sollte Sie vermeiden. Der Baum ist winterhart und als Tiefwurzler standfest. In geschützten Lagen entwickelt er besonders aromatische Früchte. Wobei diese Birne sicherlich am unempfindlichsten ist, was die Witterung anbelangt.
Mit ihrer langen Geschichte, dem hervorragenden Geschmack und der guten Lagerfähigkeit bleibt die Gute Luise eine rundum empfehlenswerte und dankbare Sorte – sowohl für den heimischen Garten als auch für den Erwerbsanbau. Die frühen und hohen sowie regelmäßigen Erträge bei sehr guter Lagerbarkeit machen die Wahl für den Birnbaum Gute Luise denkbar einfach.






