Maulbeerbaum

Unsere Auswahl an Maulbeerbäumen

Wir führen aktuell 9 veredelte Sorten für Sie.

Die Maulbeere zählt zu den ältesten Pflanzen, die die Menschheit kultiviert hat. Die Früchte des Maulbeerbaums waren gerade in der Vergangenheit sehr begehrt und wurden als Nahrung der Götter bezeichnet. Im Mittelalter wurde der Maulbeerbaum vielerorts angebaut, nachdem er bereits in der Antike durch die Römer eine weite Verbreitung in Europa erlangte – auch bei uns.

Der Legende nach soll vor über 4.500 Jahren der chinesische Kaiser Huang-ti in einem Maulbeerbaum (Morus), den glänzenden Kokon des Seidenspinners erstmals entdeckt haben. Es ranken sich aber verschiedene Sagen, um den Ursprung. So soll noch ein weiterer berühmten Kaiser – Shennong (Gott des Ackerbaus, etwa 3000 v. Chr.) – das Volk gelehrt haben, den Maulbeerbaum und Hanf anzubauen, um Seide und Hanfleinen zu gewinnen.

Inzwischen ist der Maulbeerbaum allerdings in großer Anzahl in Südeuropa zu finden. Wegen seiner Robustheit, seines charaktervollen Wuchsbildes und nicht zuletzt wegen seiner schmackhaften und aromatischen Früchte steigt seine Beliebtheit kontinuierlich an. Es werden grob drei Sorten unterschieden: der Weiße Maulbeerbaum (Morus alba), Schwarze (Morus nigra) und Rote Maulbeere (Morus rubra).

Der mittelgroße Obstbaum erzielt eine Wuchshöhe von 8 und bis zu 15 Meter und erzielt einen Kronendurchmesser von 4 bis 6 Meter. Die rundliche Baumkrone kann sich mitunter auch sparrig verzweigen. Dabei ist es nicht ungewöhnlich, dass Maulbeerbäume auch immer wieder mehrstämmig oder gar nur strauchförmig wachsen. Die Pflanze kann ein geradezu biblisches Alter von 150 bis 200 Jahren erreichen und kennt kaum Krankheiten oder Schädlinge.
Beim Schwarzen Maulbeerbaum ist der Wuchs hingegen deutlich gedrungener und er wächst wesentlich schwächer als die Weißen Maulbeeren.

Die Pflanzen zeigen wechselständig angeordnete herzförmige Blätter die 8 bis 20 cm lang und 5 bis 15 cm breit sind. Insbesondere die Jugendblätter sind gelappt und die Blattspitze ist zugespitzt. Der Blattrand ist gesägt oder gezähnt. Im Herbst wandelt sich das sommergrüne Laub in ein leuchtendes Gelb das in jedem Fall beeindruckt. Maulbeerpflanzen sind darüber hinaus milchsaftführend. Das Laub des Weißen Maulbeerbaumes wird für die Seidenraupenzucht verwendet. Die Blätter dieser Bäume werden zudem als Teeaufguss zur Behandlung von Blasen- und Harnwegsentzündungen verwendet.

Die Pflanzen der echten Schwarzen Maulbeere kann man sehr gut an den Blättern und am Stamm erkennen. Seine herzförmigen Blätter sind gröber und rauer als bei Morus alba, was auch für die Rinde am Stamm gilt, die ebenfalls rau und dick ist.

Blüte
Ihre unscheinbaren Blüten sind ein- oder zweihäusig. Ab Mai gedeihen hängende zylindrische Kätzchen. Während die weiblichen Blütenstände nur kurz gestielt sind, zeigen sich die männlichen Blütenkätzchen auffällig länger. Bemerkenswerterweise sind einzelne Maulbeerbäume in der Lage ihr Geschlecht zu ändern. Das heißt, dass ein Baum oder dessen Äste mit weiblichen Blüten auf einmal männliche Blüten gedeihen lassen kann.

Eignung
Der Weiße Maulbeerbaum wird gerne als Fruchtbaum im größeren Garten und idealerweise in einem Weinbauklima oder im mediterranen Raum gepflanzt. Der Baum wird aber auch auf Streuobstwiesen genutzt und findet selbst als Straßenbaum Verwendung.

Frucht
Maulbeerbäume beeindrucken durch ihre hohe Fruchtbarkeit. Bei den Früchten handelt es sich um brombeerartige Scheinbeeren wobei die einzelnen Früchte auch samenlos sein können. Sie erzielen eine Länge von 1,5 und bis zu 2,5 cm im Mittel, einzelne Fruchtsorten werden jedoch wesentlich größer. Die Fruchtstände sind gestielt und meist weiß, rosa, lila oder auch schwach rötlich – die weiße Maulbeere hat ein großes Farbspektrum von weiß über lila bis schwarz. Zur Reife gelangt das Obst ab Ende Juli bis August. Jetzt fallen sie in großen Mengen von den Bäumen. Es empfiehlt sich einfacheren Einsammeln der Früchte Netze zu spannen oder feinmaschige Tücher unterzulegen. Bei der Verwendung von Maulbeerbäumen sollte daher man unbedingt darauf achten, dass die Früchte zur Reifezeit den darunterliegenden Bereich (z. B. Wege, Autos, Sitzplätze etc.) stark verschmutzen können, insbesondere dann wenn es sich um die stark färbenden, schwarzen Fruchtformen handelt.

Maulbeeren sind sehr gesund und enthalten neben Carotin auch Zucker, Fruchtsäuren, Mineralstoffe, Pektin und Vitamin C (6–20 mg/100 g) während auch die Samen Öl und Eiweiß enthalten.

Verwertung
Die Früchte der Weißen Maulbeerbäume sind in rohem Zustand genießbar und schmecken süß. Das Obst des Morus nigra ist gegenüber dem des Morus alba jedoch deutlich aromatischer und schenkt mit die köstlichsten Früchte überhaupt die man im Garten haben kann. Durch Einkochen oder Trocknen können Sie das Obst auch konservieren. Einmal getrocknet erinnern Weiße Maulbeeren an Rosinen. Ob irer geringen Haltbarkeit sollten Sie die Früchte zügig verarbeiten. Sie sind nur 1 bis 2 Tage lagerfähig, weshalb man sie fast nie auf Märkten findet. Maulbeeren werden zudem auch zum Färben und Aromatisieren von Lebensmitteln verwendet, z. B. von Speiseeis, früher auch zum Färben von Rotwein. Im Orient wird der Dicksaft Pekmez darus gewonnen, der als Brotaufstrich verkostet wird.

Standort und Pflege
Der Weiße Maulbeerbaum ist gut anpassungsfähig. Dennoch bevorzugt er aber vollsonnige Lagen in wärmeren Regionen. Der Boden sollte eher kalkhaltig sein und nicht zu schwer. Außerdem sollte der Pflanzgrund gut durchlässig sein. Jungpflanzen sollten Sie im ersten Winter sicherheitshalber vor strengen Frösten schützen, ansonsten ist der Baum gut frosthart bis -34 °C. Wenn Sie die Maulbeerpflanze zu einem Baum heranwachsen lassen, benötigt das Obstgehölz keinen Schnitt. Soll die Pflanze kleiner bleiben empfiehlt es sich Neutriebe ab Ende Juni auf etwa 20 cm einzukürzen. Sind die Äste dicker als 5 cm, raten wir dazu diese nach Möglichkeit nicht mehr zu schneiden.

Sein Holz besitzt gute Eigenschaften ist hart, dauerhaft und gut polierfähig und wird daher sowohl gerne vom Tischler und zu Drechslerarbeiten herangezogen. Sie können aus den Früchten im übrigen auch Maulbeersaft herstellen, der auch zu Maulbeerwein vergoren werden kann.