Beschreibung
Die Gellerts Butterbirne (pyrus communis) oder auch als Hardys Butterbirne, Harda, Poire Hardy und als Schäferbirne bekannt. Die Pflanze stammt aus Frankreich und ist dort weithin bekannt unter dem Namen Beurré Hardy. Der Zufallssämling wurde von einem Herrn M. Bonnet in Boulogne-sur-Mer im Département Pas-de-Calais in Frankreich, um 1820 entdeckt. Der Baumschuler Jean-Laurent Jamin aus Bourg-la-Reine verbreitete die Pflanze zwichen 1830 bis 1835 und benannte die Birne nach Beurré Hardy, zu Ehren des Chefgärtners Julien-Alexandre Hardy (1817 bis 1859) des Pariser Schlossparks Jardin de Luxembourg.
Schließlich erhielt der deutsche Pomologe Johann Georg Conrad Oberdieck 1838 vom Botaniker Jean-Baptiste van Mons namenlose Edelreiser, die vorgeblich von dessen eigenen Züchtungen stammten. Darunter befand sich aber auch die Gellerts Butterbirne, die Oberdieck als eine ihm neue Birnensorte zu Ehren des Dichters Christian Fürchtegott Gellert (um-)benannte. So erklärt sich die Namensvielfalt dieser Birne zumindest ein wenig.
Der Birnbaum selbst ist sehr starkwüchsig und präsentiert sich mit nur wenigen steilen Mittelästen. Dies führt in der Folge zu einer hochpyramidalen Baumkrone. Sein Laub ist dunkelgrün, glänzend und ist einem Schiffsrumpf aus der Vogelperspektive nicht unähnlich. Der Baum zeigt eine hervorragende Verträglichkeit mit Quittenunterlagen, weshalb er häufig als Zwischenveredlung benutzt wird. Die Ansprüche an den Standort sind gering und die Pflanzen sind kaum schorfempfindlich, weshalb der Birnbaum auch oft auf schwach wachsenden Unterlagen im Streuobstbau zu finden ist.
Die anspruchslosen Pflanzen können Sie auch in Hochlagen bis auf ca. 600 m Höhe unbedenklich anpflanzen. Der Baum weist eine sehr gute Frosthärte auf und kann sich als Tiefwurzler sehr gut selbst versorgen. Ein normaler, lockerer und gerne durchlässiger Boden stellt eine ausreichend gute Basis für den Baum dar. Liegt sein Standort eher in der Sonne als im Halbschatten in Ihrem Garten, steht einer guten Ernte nichts mehr im Wege.
Edle Tafelbirne kann als Dörr-, Saft- und Konservenfrucht verwendet werden
Die mittelgroßen bis großen Birnen zeigen ein weiß-gelbliches Fruchtfleisch. Sie sind sehr saftig und dabei fein saftig schmelzend. Die Früchte sind süß und kommen mit einer feinen würzigen Säurenote im Gepäck. Es ist der Fruchtausbildung und/ oder Größe zuträglich, wenn der Birnbaum in besonders reichfruchtenden Jahren ausgedünnt wird.
Die hervorragende Tafelbirne besitzt eine raue, aber feine gelbgrüne bis fast gelbe Schale mit zahlreichen Punkten und eine flächige Berostung.
Werden ganz leicht überreife, gekühlte Früchte einfach ausgelutscht, verspürt man das alles übertreffende Aroma der Gellerts Butterbirne direkt auf der Zunge und im Gaumen. Das unvergessliche Lutscherlebnis ist eine Wonne, wenn Sie dieses feine Obst genießen!
Geschmacklich zählt diese Birne zu den feinsten Herbstbirnen überhaupt! Optisch wirkt die Frucht dagegen eher klobig und gedrungen. Die hohen inneren Werte sind bei dieser Frucht auf den ersten Blick eher nicht zu erahnen. Dennoch bildet die Beurré Hardy als bevorzugte Sorte die Basis für den berühmten Nachtisch Birne Helene.
Die Ernteerträge sind meist sehr hoch aber auch alternierend. Die Birnen reifen Ende September bis Oktober und können ca. einen Monat gelagert werden.
Gute Befruchtersorten der Pyrus communis Gellerts Butterbirne sind bspw.
- Köstliche von Charneux
- Vereins Dechantsbirne
- Williams Christbirne
- Clapps Liebling
- Gute Luise