Beschreibung
Die Boscs Flaschenbirne (Pyrus communis) ist auch bekannt als Beurré Bosc, Calebasse Bosc, oder auch schlicht Calebasse / Kalebasse (Sachsen), als Kaiserkrone (Berlin, Hannover und Böhmen) sowie einer Vielzahl weiterer Bezeichnungen wie Kaiser Alexander, Alexanderbirne, Humboldtsbirne, Galweiss (Österreich) und Beurré d’Apremont.
Die Herkunft der Birnensorte Boscs Flaschenbirne ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Zwei Herkunftsvarianten sind für die Sorte schriftlich überliefert. Entweder wurde die Boscs Flaschenbirne um 1807 vom belgischen Züchter Jean-Baptiste van Mons gezüchtet, der sie nach dem Direktor des Pariser Botanischen Gartens, Louis Augustin Guillaume Bosc, benannte. Oder es handelt sich um einen Zufallssämling, der nach Erkenntnissen des Pomologen André Leroy, 1793 als Altbaum bei Apremont (Haute-Saône) in Frankreich gefunden wurde und hier als Beurré d’Apremont bezeichnet wird. Die Vielzahl der Bezeichnungen dieser wunderbaren Birne spiegelt diese Verwirrung um die Herkunft auch sehr gut wider.
Vorzügliche Herbstflaschenbirne und robuster Baum
Unzweideutig ist jedoch, dass es sich bei der Birne Boscs Flaschenbirne um eine wertvolle und sehr gut schmeckende Tafelbirne handelt. Die späte Herbstbirne Beurré Bosc wird heute weltweit angebaut. Sie ist nur wenig druckempfindlich und zeigt eine gute Transportfähigkeit. Die Calebasse Bosc ist nicht nur für den Streuobstanbau, sondern auch für den eigenen Garten zu empfehlen.
Der Birnbaum Kaiser Alexander – der ursprünglich vor allem in Ostdeutschland angebaut wurde – zeigt einen mittelstarken Wuchs mit aufrechten Leitästen und vornehmlich waagerechten bis hängenden, langen, dünnen Seitenästen. Die breitpyramidale Baumkrone neigt im Alter dazu etwas hängend zu sein. Der Baum wächst als Kleinbaum oder Großstrauch und reckt sich auf eine Wuchshöhe von 2 bis 4 Meter in Ihrem Garten.
Die Blüte erfolgt spät und ist lang andauernd, so dass kaum eine Anfälligkeit für Spätfrost besteht. Die Birnensorte gilt zudem als gute Befruchtersorte, deren Ertragseintritt sich zwar eher spät einstellt, dann aber regelmäßig ordentliche bis gute Ernteerträge erzielt. An den Boden stellen diese Obstbäume nur geringe Ansprüche. Der Birnbaum gedeiht zudem auch in rauen Lagen, dank seiner guten Frosthärte, gut. Ein sonniger bis halbschattiger Standort sollte dennoch stets gegeben sein.
Eine Befruchtersorte in der Nähe hilft den Ertrag deutlich zu steigern. Gerne beigepflanzt werden als Befruchter vor allem die Obstbäume Williams Christbirne sowie auch die Vereinsdechantsbirne/ Doyenné du Comice, Conference-Birne, Köstliche von Charneux und Josephine von Mecheln. Außerdem ist die Birne Clapps Liebling eine der geeigneten Sorten zur Befruchtung.
Premium Birne der Spitzenklasse
Die Früchte der Calebasse sind Mitte bis Ende September pflückreif und erzielen ab Mitte Oktober ihre Genussreife. Die Birnen sind gut gelagert bis Februar haltbar. Die Früchte der Beurré Bosc sind mittelgroß bis groß (L = 85 – 110 mm, B= 50–75 mm, 120–190 Gramm). Die Birne lässt sich als flaschenförmig und betont kelchbauchig beschreiben. Die sehr feine Schale der Kaiser Alexander Birne ist zunächst hellgrün, später hellgelb und beinahe vollständig zimtfarben berostet. Die Schale zieren zudem feine Punkte und ihr Rost lassen die Frucht etwas rauh erscheinen.
Das gelblich weiße Fruchtfleisch kann sich feinkörnig bis schmelzend präsentieren und ist herrlich saftig. Das Fleisch ist süß mit einer leichten Säure versetzt, fein aromatisch gewürzt und von süssweinigem Geschmack. Das Gehäuse der Birne Kaiser Alexander beherbergt kleine, meist gut ausgebildete, dunkelbraune und ovale Kerne.
Sie können das Obst sowohl als Tafelbirne für den Frischverzehr, aber auch ganz hervorragend als Kompott- und Dörrbirne verwenden.