Beschreibung
Die Birne Madame Verté (Pyrus communis) wurde vom belgischen Samenzüchter Kevers in Saint-Josse-ten-Noode bei Brüssel um 1810 gezogen, der die Birnensorte nach seiner an Herrn Verté verheirateten Schwester benannte. Von Belgien erreichte die Sorte zunächst Frankreich, wo sie spätestens ab 1846 unter Bezeichnung Besi de Caen angebaut wurde, ehe sie ihren Weg in den deutschsprachigen Raum fand, wo sie ab Ende des 19. Jhd. endlich auch hier die Aufmerksamkeit bekam die diese Birne verdient.
Denn Pyrus communis Madame Verté ist eine der wenigen Wintersorten, die auch noch in kühleren Lagen ganz hervorragend gedeiht. Und obgleich sich das turbinenförmige Obst eher klein und nur wenig ansehnlich präsentiert, ist sie aber geschmacklich wertvoll. Die Birne ist sowohl für den heimischen Garten zum Selbstversorgeranbau als auch für den Streuobstanbau empfehlenswert und die Früchte sind vorzügliche Tafel- und Kompottbirnen, die auch gut zum Backen geeignet sind.
Unkomplizierter Baum mit herausragendem Obst
Der nur schwachwüchsige Birnbaum erreicht eine Wuchshöhe von 2 bis 4 Meter und prägt sich dann mit einer breitpyramidalen, ausladenden Krone aus. Die Hauptäste des Tiefwurzlers sind dann dicht mit Seitenästen besetzt und verfügt über kurzes Fruchtholz. Seine mittelstarken, gelblich bis grünlich braunen Jahrestriebe lassen stark abstehende, mittelgroße Knospen gedeihen und der Baum zeigt viele große und somit deutlich erkennbare Lentizellen.
Der anspruchslose Baum ist zudem sehr robust und zeigt kaum Anfälligkeiten für Krankheiten und Schädlinge und eine bemerkenswert hohe Widerstandskraft gegenüber Schorf.
Seine schmalen einförmigen bis elliptischen Blätter zeigen sich in glänzendem Grün und bilden den schönen Rahmen für die doldenförmigen Blüten. Der Birnbaum blüht von April bis Mai mit kleinen weißen Blüten mit kleinen Kronblättern und mittelgroßen und breiten Kelchblättern.
Klein aber Oho!
Die Frucht erreicht Ihre Reife von Mitte bis Ende Oktober und ihre Genußreife ab Dezember. Die zunächst grünlich-bronze Deckfarbe der Schale färbt sich zur Reife gelblich und ist sonnenseits auch gelbrot und mattglänzend gefärbt. Allerdings ist die Birne größtenteils mit einem dunkelbraunen Rost überzogen, der standortabhängig und insbesondere in rauen Lagen besonders dicht wird. Die feste Fruchtschale prägt zudem deutliche Schalenpunkte aus.
Die kleine bis mittelgroße Winterbirne Madame Verte erzielt ein Fruchtgewicht von 80 bis 120 Gramm. Auffällig ist ihr kurzer, holziger und dicker Stiel, der oft von einer Fruchtfleischbeule leicht schräg zur Seite gedrückt wird. Das gelblich weiße bis lachsfarbene saftige Fruchtfleisch, ist schmelzend, angenehm weinsäuerlich würzig, äußerst aromatisch und vorzüglich duftend. Kurzum eine der schmackhaftesten Birnen überhaupt!
Pflanzen Sie den Baum an einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Ein normaler, ausreichend feuchter und lockerer Gartenboden ist bereits hinreichend für den Baum. Wer ihm aber ideale Bedingungen anbieten möchte schenkt ihm einen nährstoffgesättigten, sandig-lehmigem Boden um optimale Erträge zu erzielen.
Mit der alten Birnensorte die auch als Spalier gezogen werden kann, erzielen Sie regelmäßig mittelhohe bis hohe Ernteerträge, mit einer guten Lagerfähigkeit bis in den Februar des Folgejahres. Der Baum wächst gut vom Tiefland bis ins Mittelgebirge an einem warmen Standort. Dank seiner guten Frosthärte von bis -28°C ist er in ganz Mitteleuropa gut einzusetzen.
Der selbst gute Pollenspender ist jedoch diploid und benötigt eine Befruchtersorte in seiner Nähe. Als gute Befruchter gelten u.a.